In liebevoller Erinnerung an unsere Bonniemaus

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18.07.1985-19.03.2002

Alles begann mit einem kleinen menschlichen "Racker", der Mama mit Beruf über den Kopf wuchs. Ein Babysitter mußte her - meine Schwester. Als der kleine Mann etwas größer war, meinte man, mit einem Hundbaby allen eine Freude bereiten zu können. Aber als dann Menschen- und Hundekind unter einen Hut gebracht werden sollten, erwies sich dies als äußerst schwierig. Also mußte nun noch ein Hundesitter her - was lag näher, als die große Schwester des Babysitters zu nehmen?!

So trafen wir uns das erste Mal: ich 16, Du eine winzige Hand voll Hundeleben, ein paar Wochen alt. Da wir Dich nahezu täglich betreuten, warst Du schon fast "mein" Hund geworden, auch wenn Du nicht mir gehörtest. Dann wollte Dein Frauchen umziehen und brachte Dich über's Wochenende vorbei. Etwas erstaunt waren wir, daß sie diesmal Dein Körbchen, Decken, Spielzeug, Bürste und alles mitbrachte, was Dir gehört. Wir hatten doch alles, was Du für 2 Tage brauchst, selbst im Haus. Sonntag abends löste sich das Rätsel: ein Anruf: " Wir bekommen eine neue Wohnung, aber Hunde dürfen dort nicht hin. Entweder bleibt Bonnie bei Euch, oder sie muß ins Tierheim!". Ohje, was nun? Unser Vater war doch so sehr gegen einen Hund im Haushalt. Und alles Bitten und Betteln die ganzen langen Jahre hatte nie genützt.

Aber Du hast gewußt, was zu tun ist. Lieb und leise setztest Du Dich neben Horst's Fernsehsessel, immer ein bißchen näher, legtest den Kopf auf sein Knie, ganz vorsichtig und langsam. Und als dann, irgendwann, seine Hand Deine Ohren kraulte, schautest Du ihn mit Deinen braunen Augen an.

Wir hatten gesiegt! Du durftest bleiben! Unser Traum ging endlich in Erfüllung - wir hatten einen eigenen Hund!!!!

Von da an hast Du mein halbes Leben begleitet. Viele wunderschöne Jahre haben wir miteinander verbracht. Wir hatten Freude und Spaß miteinander. Du warst da in schweren Zeiten, beim ersten Liebeskummer, in unglücklichen Nächten. Niemals war ich einsam ohne Dich. Viele Nächte haben wir zusammengekuschelt im Sessel geschlafen.

Freunde mußten nicht das erste Treffen mit den Eltern gut überstehen, sondern das erste Treffen mit Dir.

 Menschen kann man täuschen, sich verstellen, versuchen zu überzeugen. Du hast gespürt wer gut oder schlecht ist, und eigentlich hattest Du immer Recht.

Als ich mit Bodo zusammenzog, wollte Dich die Familie nicht gehen lassen, und so hattest Du eine Zeit lang 2 Zuhause.

Aber als Du älter wurdest und Deine Augen nicht mehr gut funktionierten, kamst Du ganz zu uns.

Es ist nicht leicht, den geliebten Hund alt werden zu sehen. Du wurdest blind, aber kamst gut damit zurecht. Du wolltest viel schlafen und nicht mehr so weit laufen. Dann wolltest Du aber auch nicht mehr fressen, und als Du 11 Jahre alt warst, dachten wir, Du würdest bald für immer von uns gehen.

Dann kam durch einen Zufall Dein Hundekumpel Ivan als Welpe zu uns. Vielleicht hat er Muttergefühle geweckt, vielleicht war es nur Instinkt und Futterneid, aber du hast wieder gefressen und Du blühtest wieder auf.

Mit 14 J. hattest Du Deinen ersten Schlaganfall. 8 Wochen haben wir um Dein Leben gezitter. Aber Du warst nicht klein zu kriegen. Nur Deine Taubheit blieb zurück. Aber auch das hast Du toll gemeistert.

Es folgten 3 ruhigere Jahre und man merkte Dir Dein zunehmendes Alter an. Du wurdest sehr schmal und Dein Fell wurde lichter. Viel Ruhe und Schlaf war wieder an der Tagesordnung. Aber sobald ich nach Hause kam, warst Du da, hast Dich gefreut und mich begrüßt.

Du warst eine Hundeoma geworden. Etwas zickig zu anderen, manchmal etwas wackelig auf den Beinen. Aber Deine Liebe und Treue war noch größer als zuvor.

Noch 2 kleine Schlaganfälle hast Du gut überstanden.

Dann kam der Tag im März 2002, als der 4. Schlaganfall Dich furchtbar traf. Du konntest nicht mehr aufstehen, hattest unter Dich gemacht und zum ersten mal "weintest" Du. Vor Angst? Vor Schmerz?

Aber ich wußte, was das bedeutete.

Der Moment, den ich so lange gefürchtet und fortgewünscht hatte war gekommen.

Nun war es an mir, Dir meine Liebe zu beweisen. Ich mußte Dich gehen lassen, auch wenn es die schlimmste und schwerste Entscheidung meines Lebens war.

Du hattest es nicht verdient, Dich quälen zu müssen.

Ich habe Dich fest in den Arm genommen und Du hast Dich beruhigt. Bodo hat uns zum Tierarzt gefahren. Es war noch niemand erreichbar. 2 Stunden warst Du in meinen Armen an mein Herz gedrückt am Rheinufer noch bei mir. Nur noch Du und ich schienen zu existieren und ich wurde ganz ruhig und in Gedanken waren wir gemeinsam weit fort, an einem schönen Norseestand voll Sonne und Wind und zusammen glücklich.

Der Tierarzt mußte nichts fragen, als wir kamen. Leise holte er seine Spritzen. Ich hielt Dich ganz fest, als Du in meinen Armen für immer eingeschlafen bist.

Dein kleines Hundeherz hat aufgehört zu schlagen.

Ich danke Dir für die wunderschöne Zeit, die Du mir geschenkt hast. Ich weiß, daß wir uns irgendwann wiedersehen werden. an einem Ort, wo wir wieder glücklich miteinander sind.

Du bist von dieser Welt gegangen, aber in meinem Herzen lebst Du ewig.

Noch oft muß ich erst furchtbar weinen, wenn ich an Dich denke. Ich bin so traurig, daß Du nicht mehr bei mir bist.

Aber dann sehe ich aus dem Fenster, sehen den Wind in den Bäumen und die Wolken am Himmel vorbeiziehen und weiß, daß Du nie wolltest, daß ich traurig bin.

Ich schaue auf Dein Bild und ein Lächeln huscht über meine Traurigkeit in Erinnerung an Dich.

In ewiger Liebe

Wir werden Dich nie vergessen unser Bonniemäuschen.




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