Wenn Du glaubst,
die ganze
Welt
hat sich
gegen Dich
verschworen
und
fragst Dich
nach
einem Sinn,
dann schau
in die
liebevollen und treuen
Augen
Deines Hundes
und
Du weißt
wofür
es sich
zu
leben lohnt.

(©H.Luschas)

 

 

 

Hunde im Himmel 

 

Ein alter Mann und sein Hund spazierten einen schmutzigen Weg entlang, auf beiden Seiten des Weges waren Zäune.
Sie kamen zu einer Türe im Zaun und schauten in das Grundstück. Dort gab es schöne Wiesen und Waldstücke, genau so wie es ein Jagdhund und der Jäger liebt. Jedoch stand auf einem Schild "Durchgang verboten" – daher gingen sie weiter.

Sie kamen an ein schönes Tor, in welchem eine Person in weißer Robe stand. "Willkommen im Himmel" sagte diese. Der alte Mann war glücklich und wollte geradewegs mit seinem Hund eintreten. Doch der Türwächter stoppte ihn. "Hunde sind nicht erlaubt, es tut mir leid, aber der darf nicht mit Ihnen herein kommen". "Was ist denn das für ein Himmel, wo Hunde nicht erlaubt sind? Wenn er nicht hinein darf, dann bleibe ich mit ihm draußen. Er war sein ganzes Leben lang mein treuer Begleiter, da kann ich ihn doch jetzt nicht einfach zurücklassen". "Sie müssen wissen, was sie tun – aber ich warne Sie, der Teufel ist auf diesem Weg und wird versuchen Sie zu überreden, bei ihm einzukehren.Er wird Ihnen alles Mögliche versprechen – aber auch bei ihm sind keine Hunde willkommen. Wenn Sie Ihren Hund jetzt nicht hier zurücklassen, dann bleiben Sie bis in alle Ewigkeit auf diesem schmutzigen, steinigen Weg".
Der alte Mann ging weiter mit seinem Hund.

Sie kamen an einen Heruntergetrampelten Zaun ohne Tor, lediglich mit einem Loch. Ein alter Mann stand darinnen. " Entschuldigen Sie, mein Hund und ich sind sehr müde, machen es Ihnen etwas aus, wenn wir reinkommen und uns etwas in den Schatten setzen"?
"Aber nein – kommen Sie ruhig herein, dort unter dem Baum ist auch etwas Wasser. Machen Sie es sich ruhig etwas bequem!" "Macht es Ihnen wirklich nichts aus, wenn ich meinen Hund mit hereinbringe? Ein Mann dort unten an der Straße sagte mir, dass Hunde hier nirgends erlaubt sind." "Würden Sie denn hereinkommen, wenn Ihr Hund draußen bleiben müsste?" "Nein, mein Herr, darum bin auch nicht in den Himmel gekommen, nachdem dort Hunde nicht willkommen sind, da bleiben wir lieber bis in alle Ewigkeit auf dem Weg. Mit etwas Wasser und Schatten wären wir schon zufrieden. Ich komme auf keinen Fall herein, falls mein Liebling draußen bleiben muss."
Der Mann lächelte und sagte:" Willkommen im Himmel."

"Sind Sie sich sicher, dass hier der Himmel ist und dass Hunde erlaubt sind? Wie kommt dann der da unten zu der Aussage, dass Hunde nicht erlaubt sind?"
"Das da unten war der Teufel, der alle Leute zu sich holt, die ein komfortables Leben haben möchten und dafür bereit sind, den Begleiter ihres Lebens aufzugeben. Diese finden zwar bald heraus, dass dies ein Fehler war, aber dann ist es zu spät. Die Hunde kommen hierher, die schlechten Menschen aber bleiben dort.
Gott würde nie erlauben, dass Hunde aus dem Himmel verbannt werden. Und überhaupt, er erschuf sie, um Menschen im Leben zu begleiten, warum sollte er daher beide im Tod trennen?"

Verfasser mir unbekannt

 

 

Geschichte von der traurigen Traurigkeit 

 

 

Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlang kam.
Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.


Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter.
Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß,
schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.

Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit",
flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.

"Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus,
als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

"Ja aber...",argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir?
Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst zu gut,
dass du jeden Flüchtigen einholst.
Aber was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich ..ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr.
"Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit den Kopf.
"Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen?
Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert,
"es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung,
unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen.
Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück.
Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."

Die Traurigkeit schluckt schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie
mich bannen wollen. Sie sagen: ‚Papperlapapp, das Leben ist heiter.'
Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot.
Sie sagen: ‚Gelobt sei, was hart macht', und dann bekommen sie Herzschmerzen.
Sie sagen: ‚Man muss sich nur zusammenreißen.'
Und sie spüren das Reißen in ihren Schultern und im Rücken.
Sie sagen: ‚Nur Schwächlinge weinen.'
Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.
Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte sie die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."

Die Traurigkeit sank noch ein bisschen mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin,
können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut.
Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh.
Aber nur wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen.
Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe.
Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben.
Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg.
Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.

Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme.
Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie, und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll.
"Ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern.
Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen.
Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin:
"Aber....aber wer bist eigentlich du?"
"Ich..." sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder
so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."

Mit freundlicher Genehmigung der Autorin:
Inge Wuthe

 




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