FCI - Standard Nr. 101 / 06. 04. 1998 / D

FRANZÖSISCHE BULLDOGGE

(Bouledogue Français)

ÜBERSETZUNG : Frau Michèle Schneider.

URSPRUNG : Frankreich.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINALSTANDARDES

: 28. 04. 1995.

VERWENDUNG : Gesellschafts-, Wach- und Begleithund.

KLASSIFIKATIONFCI:Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde.

Sektion 11 Kleine Doggenartige Hunde.

Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Wie alle Doggen stammt die französische Bullddogge wahrscheinlich von denMolossern Epiriens und des römischen Kaiserreiches ab; sie ist verwandt mit den Ahnen des Bulldogs Großbritanniens, mit denAlanerhunden des Mittelalters und mit den großen und kleinen Doggen Frankreichs;

die französische Bulldogge, wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis verschiedener Kreuzungen, die passionierte Züchter in den 1880er Jahren in den Arbeitervierteln von Paris vornahmen. Seinerzeit vorerst Hund der Lastenträger an den PariserZentralmarkthallen, der Metzger und der Kutscher, wußte sie mit ihrem so außergewöhnlichen Körperbau und Wesen schnell die bessere Gesellschaft und die Welt der Künstler zu erobern. So breitete sie sich schnell aus.

Der erste Rasseverein wurde 1880 in Paris gegründet. Das erste Zuchtbuch datiert von 1885 und ein erster Standard wurde 1898 erstellt, in dem Jahr, in welchem die Société Centrale Canine die Französische Bulldogge als Rasse anerkannte.

Schon 1887 wurde der erste Hund ausgestellt. Der Standard wurde 1931/32 und 1948 geändert und 1986 von H.F.REANT und R.TRIQUET (FCI-Veröffentlichung 1987) neu überarbeitet; es wurde dann nochmals 1994 durch das Comité du Club du Bouledogue Français unter Mitarbeit von R.TRIQUET neu abgefaßt.

 

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Ein typischer, kleinformatigerMolosser. Trotz seiner geringen Größe ein kräftiger, in

jeder Hinsicht kurzer und gedrungener Hund, mit kurzem Fell, mit

kurzem, stumpfnasigem Gesicht, Stehohren und natürlicher Kurzrute.

Sie muß
den Eindruck eines lebhaften, aufgeweckten, sehr

muskulösen Tieres von kompakter Struktur und solidem Knochenbau

vermitteln.

 

VERHALTEN UND CHARAKTER (WESEN) : Umgänglich,

fröhlich, verspielt, sportlich, aufgeweckt. Besonders liebevoll im

Umgang mit ihren Besitzern und mit Kindern.

 

KOPF : Der Kopf muß sehr kräftig, breit und quadratisch sein; die

ihn bedeckende Haut bildet nahezu symmetrische Falten und Runzeln.

Der Kopf der Bulldogge ist gekennzeichnet durch den eingezogenen

Oberkiefer- und Nasenbereich; der Schädel macht an Breite weit, was

er an Länge verloren hat. 

OBERKOPF

Schädel : Breit, nahezu flach, mit stark gewölbter Stirn. Die

vorstehenden Augenbrauenbogen werden durch eine zwischen den

Augen besonders entwickelte Furche getrennt. Die Furche darf sich

auf der Stirn nicht fortsetzen. Sehr wenig entwickelter

Hinterhauptkamm.

Stop : Sehr stark ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL :

Nasenspiegel : Breit, sehr kurz, aufgeworfen; Nasenlöcher gut

geöffnet und symmetrisch, schräg nach hinten gerichtet. Die Neigung

der Nasenlöcher und die aufgeworfene Nase (man spricht von

« aufgestülpt ») müssen jedoch eine normale Nasenatmung erlauben.

Nasenrücken : Sehr kurz, breit; er zeigt konzentrisch symmetrische

Falten, die auf den Oberlefzen abwärts laufen (Länge: 1/6 der

gesamten Kopflänge).

Lefzen : Dick, ein wenig schlaff und schwarz; die Oberlefze trifft die

untere in der Mitte und verdeckt völlig die Zähne, die niemals sichtbar

sein dürfen. Die obere Lefze ist im Profil fallend und abgerundet. Die

Zunge darf nie sichtbar sein.

Kiefer : Breit, quadratisch, kräftig. Der Unterkiefer verläuft in einem

weiten Bogen und endet vor dem Oberkiefer. Bei geschlossenem Fang

wird das Vorstehen des Unterkiefers (Vorbi
ß) durch den gebogenen

Verlauf der Unterkieferäste gemildert. Dieser gebogene Verlauf ist

nötig, um ein zu starkes Vorstehen des Unterkiefers zu vermeiden.

Zähne : Die Schneidezähne des Unterkiefers dürfen auf keinen Fall

hinter den oberen Schneidezähnen stehen. Der untere Zahnbogen ist

abgerundet. Die Kierfer dürfen nicht seitlich verschoben oder verdreht

sein. Der Abstand der Schneidezahnbogen kann nicht strikt festgelegt

werden; von grundlegender Bedeutung ist, da
ß Oberlefze undUnterlefze so aufeinandertreffen, daß sie die Zähne völlig verdecken.

Backen : Die Wangenmuskulatur ist gut entwickelt, jedoch nicht

hervortretend.

Augen : Aufgeweckter Ausdruck; tiefeingesetztes Auge, ziemlich weit

vom Nasenspiegel und vor allem von den Ohren entfernt; von dunkler

Farbe, ziemlich gro
ß, schön rund, leicht hervorstehend und ohne jede

Spur von weiß (weisse Augenhaut), wenn das Tier nach vorne schaut.

Der Lidrand muß schwarz sein.Ohren : Mittelgroß, breit am Ansatz und an der Spitze abgerundet.

Hoch auf dem Kopf angesetzt, jedoch nicht zu dicht beieinander;

aufrecht getragen. Die Ohrmuschel ist nach vorne geöffnet. Die Haut

muß dünn sein und sich weich anfühlen.

 

HALS : Kurz, leicht gebogen, ohne Wamme.

 

KÖRPER

Obere Profillinie : Die obere Linie steigt stetig bis in die

Lendengegend an, um dann rasch zur Rute hin abzufallen. Ursache für

diese sehr angestrebte Form ist die kurze Lende.

Rücken : Breit und muskulös.

Lenden : Kurz und breit.

Kruppe : Schräg.

Brust : Walzenförmig und sehr tief; faßförmige, stark gerundete

Rippen.

Vorbrust : Weit geöffnet.

Untere Profillinie und Bauch : Aufgezogen, jedoch nicht

windhundartig.

 

RUTE : Kurz, tief auf der Kruppe angesetzt, an den Hinterbacken

anliegend, am Ansatz dick; Knoten- oder Knickrute; zum Ende hin

verjüngt. Selbst in der Bewegung muß sie unterhalb der Horizontalen

bleiben. Eine relativ lange (aber nicht über das Sprunggelenk

reichende) und sich verjüngende Knickrute ist zulässig, aber nicht

erwünscht.

 

GLIEDMASSEN

VORDERHAND : Läufe gerade und senkrecht, sowohl in der Seitenals

auch in der Vorderansicht.

Schultern : Kurz, dick; hervortretende, feste Bemuskelung.

Oberarm : Kurz.

Ellenbogen : Unbedingt am Körper anliegend.

Unterarm : Kurz, gut abgesetzt, gerade und muskulös.

Vorderfuβwurzel/Vordermittelfuβ : Kräftig und kurz.

HINTERHAND : Die hinteren Gliedmaßen sind kräftig und

muskulös; sie sind etwas länger als die Vordergliedmaßen un

düberhöhen dadruch die Hinterhand. Sowohl in der Seiten- als auch in

der Rückansicht sind sie gerade und senkrecht.

Oberschenkel : Muskulös, fest, nicht zu sehr gerundet.

Sprunggelenk : Recht tiefgestellt, nicht zu stark gewinkelt, vor allem

aber auch nicht zu steil.

Hintermittelfuβ : Kräftig und kurz. Die Bulldogge darf von Geburt an

keine Afterkrallen tragen.

PFOTEN : Die Vorderpfogen sind rund, klein sogenannte

« Katzenpfoten »; guter Kontakt zum Boden, leicht ausgedreht. Die

Zehen sind sehr kompakt, die Krallen kurz, dick und gut abgesetzt.

Die Ballen sind hart, dick und schwarz. Bei gestromten Tieren müssen

die Krallen schwarz sein. Bei den Farben « caille » (fauvegestromte

Hunde mit mittlerer Wei
ßscheckung) und « fauve » (falbfarbeneHunde mit mittlerer oder überhandnehmender Weißscheckung)

werden dunkle Krallen bevorzugt, helle Krallen jedoch nicht bestraft.

Die Hinterpfoten sind sehr kompakt.

 

GANGWERK : Bewegungsablauf frei; die Gleidmaßen bewegen

sich parallel zur Medianebene des Körpers.

 

HAARKLEID

HAAR : Schönes, dichtes, glänzendes und weiches Kurzhaar.

FARBE : - Gleichmässiges Fauve, gestromt oder ungestromt, oder mit

begrenzter Scheckung. - Gestromtes oder ungestromtes Fauve mit

mittlerer oder überhandnehmender Scheckung.

Alle Abstufungen der Falbfarbe sind zülassig, von « Rot » bis hin zu

« Milchkaffee ». Völlig wei
ße Hunde teilt man der Farbe« Gestromtes Fauve mit überhandnehmender weißer Scheckung » zu.

Wenn ein Hund einen sehr dunklen Nasenschwamm und dunkle

Augen mit dunklen Lidrändern aufweist, so kann bei besonders

schönen Exemplaren ausnahmsweise eine gewisse Depigmentierung

im Gesicht toleriert werden.

 

GRÖSSE UND GEWICHT : Bei einer Bulldogge in gutem Zustand

darf das Gewicht nicht weniger als 8 kg und nicht mehr als 14 kg

betragen, wobei die Größe im Verhältnis zum Gewicht steht.

 

FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss

als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem

Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Enge oder zusammengekniffene Nase, chronische Schnarcher.

Vorn fehlender Lefzenschluß.

Depigmentierte Lefzen.

Helle Augen.

Wamme.

Hoch getragene Rute; zu lange oder anormale kurze Rute.

Lose Ellbogen.

Steiles oder nach vorn versetztes Sprunggelenk.

Unkorrekte Gangarten.

Getüpfeltes Haarkleid.

Zu langes Haar.

SCHWERE FEHLER :

Bei geschlossenem Fang sichtbare Schneidezähne.

Bei geschlossenem Fang sichtbare Zunge.

« Trommelnder » Hund (schnelle Bewegung der Vordergliedmaßen)

Depigmentierte Stellen im Gesicht, mit Ausnahme bei fauvegestromtenHunden mit mittlerer Weißscheckung (« caille ») und

falbfarbenen Hunden mit mittlerer oder überhandnehmender

Weißscheckung (« fauve »)

Übermäßiges oder ungenügendes Gewicht.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER :

Aggressiv oder ängstlich.

Nasenschwamm von anderer Farbe als schwarz.

Hasenscharte.

Hunde, bei denen die unteren Schneidezähne hinter den oberen

schließen.

Hunde, deren Fangzähne bei geschlossenem Fang ständig sichtbar

sind.

Verschiedenfarbige Augen.

Nicht aufrecht getragene Ohren.

Ohren, Rute oder Afterkrallen kupiert.

Afterkrallen an den hinteren Gliedmaßen entfernt oder vorhanden.

Schwanzlosigkeit.

Die Haarfarben « Schwarz mit Brand », « Mausgrau », « Braun ».

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder

Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden

aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.




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